1. Kommunikation in multikulturellen Jugendbegegnungen

Überblick

Bei dieser Aktivität soll anhand verschiedener Wörter und Ausdrücke festgestellt werden, wie viele Sprachen in der Gruppe gesprochen werden. Die Teilnehmenden werden gebeten, diese Wörter oder Sätze in ihre gewohnte Sprache zu übersetzen. Die Gruppe lernt dann, wie sie ausgesprochen werden. Es handelt sich um eine interaktive Methode. Die Teamer:innen können beliebig viele Wörter oder Sätze verwenden und sie an das Thema der Gruppe und des Treffens anpassen.

Ziele

  • Entwicklung eines grundlegenden Verständnisses für die verschiedenen in der Gruppe vertretenen Kulturen und Sprachen
  • Wecken von Interesse an der bzw. den anderen Kultur(en) bei den Teilnehmenden
  • Wecken von gegenseitiger Neugierde während des Treffens
  • Entwickeln von Offenheit und Toleranz
  • Fördern des Gruppenzusammenhalts

Schlüsselbegriffe

  • Gegenseitiges Verständnis
  • Neugierde gegenüber anderen Kulturen und Sprachen
  • Gegenseitiges Kennenlernen

Teilnehmendenzahl

10 – 25

Zielgruppe

  • Bi- oder multikulturelle Gruppen, die sich gerade erst kennengelernt haben
  • Alter: 14 bis 30 Jahre
  • keine Vorkenntnisse erforderlich

Dauer

20 – 30 Minuten

Material / Vorbereitung

  • Flipchart
  • Verschiedenfarbige Marker
  • Liste mit Wörtern oder Ausdrücken, die das Team verwenden möchte

Ablauf

Erster Schritt (2 Minuten): Der/Die Teamer:in schreibt einen Begriff oder einen Ausdruck in der für den Austausch verwendeten Sprache auf die Flipchart, zum Beispiel „Good morning“.

Zweiter Schritt (5 Minuten): Die Teilnehmenden werden gebeten, den Ausdruck in ihre gewohnte Sprache oder in ihre Alltagssprache zu übersetzen und (nacheinander) in ihrer Sprache auf die Flipchart zu schreiben.

Dritter Schritt (1 – 2 Minuten): Die Ausdrücke werden in den verschiedenen Sprachen laut von allen zusammen wiederholt. Die Person, die ihn in ihrer gewohnten Sprache aufgeschrieben hat, liest ihn einmal für alle vor. Danach wiederholen ihn alle zusammen.

Vierter Schritt: Der/Die Teamer:in verwendet den nächsten Begriff oder Ausdruck. Ansonsten kann auch die Gruppe selbst Vorschläge machen.

Tipps für die Durchführung

Wenn die Gruppe am gleichen Ort bleibt, können jeden Tag neue Begriffe auf der Flipchart hinzugefügt werden. So kann die Gruppe weiter an ihnen arbeiten. Diese Übung ist zu Beginn eines Austauschs besonders geeignet.

Hintergrund

Sprachanimation des DFJW

(siehe: https://www.dfjw.org/publikationen-materialien/sprachanimation-als- interkulturelle-brucke)

Ziel bilateraler oder multilateraler Jugendbegegnungen ist es, dass sich Teilnehmende aus verschiedenen Ländern kennenlernen und miteinander kommunizieren. Kenntnisse der Sprache des Partnerlandes oder der Partnerländer sind keine Voraussetzung für die Teilnahme an einem interkulturellen Austausch.

Bei internationalen Begegnungen kommunizieren junge Menschen oft ganz spontan, um Kontakt mit anderen Teilnehmenden zu knüpfen, selbst wenn sie die Sprache kaum kennen. Wenn sie um Hilfe bitten, nachfragen oder zeigen, dass sie etwas nicht verstanden haben, darum bitten, langsamer zu sprechen oder sich mit Gesten, Mimik oder Bildern verständigen, heißt das, dass sie bereits mitten im Kommunikationsprozess stehen. Es ist wichtig, dass diese Kommunikationsprozesse so früh wie möglich stimuliert werden, damit die Teilnehmenden ein gegenseitiges Interesse entwickeln. Das hilft auch beim gegenseitigen Kennenlernen. https://www.dfjw.org/publikationen-materialien?categories%5B297%5D=297 https://www.dfjw.org/sites/default/files/media/die-sprachanimation-in-deutsch-franzosischen-jugendbegegnungen.pdf

https://www.fgyo.org/publications-resources?categories%5B297%5D=297

Varianten

Wenn mehr Zeit ist, kann der/die Teamer:in die Teilnehmenden auch bitten, etwas mehr über ihre eigene Kultur zu sagen. Manchmal sind multikulturelle Teilnehmende dabei, die gefragt werden können, wo sie aufgewachsen sind, mit welcher Kultur sie sich besonders verbunden fühlen.