6. Besuch einer Gedenkstätte – Das Grab des unbekannten Soldaten in Paris
Überblick
Ziel dieser Methode ist es, eine historische Gedenkstätte zu besuchen und zu erkunden. Damit soll gezeigt werden, welche Emotionen der Ort vermittelt.
Ziele
- Geschichts- und Erinnerungsdimension eines Ortes erfahren
- Bedeutung von Erinnerung und Gedenkstätten hinterfragen
- Beobachtungsgabe und Sensibilität entwickeln
Schlüsselbegriffe
- Geschichte
- Krieg
- Erinnerung
- Andenken
- Gedenken
- Feiern
- Nation
- Symbol
- Denkmal
- Veteranen
- Sehenswürdigkeit
- Erbe
Teilnehmendenzahl
15 bis 20 Personen
Zielgruppe
- Diese Aktivität kommt für ganz unterschiedliche Zielgruppen in Frage. Sie eignet sich besonders für Schulkinder ab 12 Jahren.
- Vorzugsweise sollte es sich um junge Menschen handeln, die sich für Geschichte, Erinnerung und Gedenken interessieren.
- Idealerweise sollten die Teilnehmenden mindestens 15 Jahre alt sein, damit sie bereits kritisches Denken entwickeln und Erinnerungsorte finden können, zu denen sie einen persönlichen Bezug haben, wenn sie Paris auf eigene Faust erkunden.
Dauer
2 bis 3 Stunden
Material / Vorbereitung
- Smartphone für Fotos, Videos und Internetzugang
- Stadtpläne von Paris
- Notizbücher, Kugelschreiber, Bleistifte
Ablauf
Erster Schritt (45 – 60 Minuten): Besuch des Triumphbogens, Einführung in die Geschichte, Bedeutung, Symbolik und in die bauliche Gestaltung
Die Gruppe kann den Triumphbogen mit dem/der Teamer:in erkunden oder an einer akkreditierten Führung teilnehmen (kostenpflichtig). Der direkte Zugang ist bei einer Führung schneller. Es ist aktivierend, wenn die Jugendlichen das Denkmal auf eigene Faust erkunden, Fotos und Notizen machen. Der Besuch sollte alle Sinne ansprechen.
Zweiter Schritt (45 – 60 Minuten): Besuch der Gedenkstätte, Grab des unbekannten Soldaten und der ewigen Flamme
- Erklärungen: Die Teamer:innen sollten die Geschichte dieses anonymen Helden und des ausgewählten Soldaten, des Begräbnisses und der Entstehung der Flamme erklären können. Dabei sollten die Hintergründe für dieses Denkmal und seine Bedeutung bis zum heutigen Tage hervorgehoben werden. Jeden Abend um 18:30 Uhr hält der Veteranenverband hier einen Gedenkmoment ab, der vom Team erläutert wird.
- Anschließend findet eine Diskussion mit der gesamten Gruppe statt. Folgende Fragen können als
Leitfaden dienen, um die Bedeutung von Gedenkstätten für die Bewahrung von Erinnerung und Geschichte zu
verdeutlichen:
1. Wie fühlt ihr euch nach dem Besuch?
Und wie habt ihr euch während des Besuchs gefühlt?
Nennt ein oder zwei Begriffe.
2. Was ist euch aufgefallen und/oder hat euch beeindruckt und warum?
3. Haltet ihr solche Denkmäler für wichtig?
Zusatzfrage: Warum?
Dritter Schritt (20 Minuten): Der Triumphbogen im heutigen Leben der Menschen
Gruppendiskussion über die kulturelle und politische Bedeutung des Ortes und über das derzeit vorherrschende Verhältnis der Menschen in Paris und Frankreich zu diesem Denkmal.
Auf Grund des Verkehrslärms und der vielen Besuchenden sollte man für diese Aktivität einen ruhigeren Ort aufsuchen wie den nahegelegenen Parc Monceau.
Der/Die Teamer:in fragt die Teilnehmenden, welche Bedeutung dieses Denkmal wohl im Alltag der Menschen in Paris und Frankreich hat. Danach wird diese Bedeutung erklärt:
- Militärparade am französischen Nationalfeiertag am 14. Juli
- Kranzniederlegung am Grab des unbekannten Soldaten
- Start- oder Treffpunkt bei bestimmten Feierlichkeiten: Siege im Sport, Silvester oder Ehrung von bekannten Personen
- „L‘Arc de Triomphe, Wrapped” von Christo 2021 (posthum): Dieses Kunstwerk wurde ursprünglich mit Jeanne-Claude Denat de Guillebon in den 1960er Jahren geplant.
Freie persönliche Arbeit:
Die Jugendlichen müssen nach der Besichtigung die Möglichkeit haben, die Spuren der Vergangenheit anhand verschiedener Denkmäler in der Stadt eigenständig zu erkunden. Dabei sollten sie nach Denkmälern Ausschau halten, die an Kriege erinnern.
Ihr Aufgabe ist es dabei, Fotos zu machen, eine Kurzbeschreibung und eine Erklärung anzufertigen und alles in der gemeinsamen Chatgruppe zu posten. Am nächsten Tag werden sie Zeit haben, ihre Informationen mit den anderen Teilnehmenden zu teilen und/oder mit Hilfe der Teamer:innen einen kurzen Blog-Artikel zu schreiben.
Tipps für die Durchführung
Passen Sie beim zweiten Schritt besonders auf: Der Ort ist wegen des Verkehrslärms und der vielen Besucher:innen sehr laut. Deshalb wäre es gut, für den Diskussionsbeginn einen ruhigeren Ort in der Nähe zu wählen. Die Gruppe kann auch in zwei kleinere Gruppen geteilt werden, um die Diskussion zu erleichtern.
