4. Rund um das Wort „KRIEG”
Überblick
In dieser Aktivität wird die Etymologie des Wortes „Krieg“ erforscht. Es handelt sich um die erste geschichtsbasierte Methode in diesem Programm. Ziel ist es, in das Projektthema und damit vor allem in die Begriffe „Krieg“ und „Kriege“ einzuführen. Die Herausforderung ist der Einstieg ins Thema: Die Teilnehmenden müssen thematisch „abgeholt“ werden und sich kennenlernen können. Bei der Aktivität soll die Grundlage für die Beziehung zwischen Teamer:innen und Teilnehmenden geschaffen werden. Die Methode basiert auf sprachlichen und historischen Elementen, berücksichtigt aber auch die emotionalen Aspekte der Erfahrungen jeder einzelnen Person.
Ziele
- Historische Einführung in das Thema
- Kennenlernen unter den Teilnehmenden auf einem anderen Level
- Entwicklung Kritischen Denkens
- Thematische Einführung bei gleichzeitiger Sicherstellung der Rede- und Ausdrucksfreiheit und des Respektes gegenüber den Sensibilitäten, Erfahrungen und Geschichten jeder einzelnen Person
Schlüsselbegriffe
- Krieg
- Geschichte
- Brainstorming
- Etymologie
- Sprache
- Respekt
- Mitgefühl
Teilnehmendenzahl
15 bis 20 Personen
Zielgruppe
- Diese Aktivität richtet sich an junge Menschen ab der Sekundarstufe Die Teilnehmenden müssen sich für das Thema interessieren und Grundkenntnisse über die Kriege des 20. Jahrhunderts haben. Sie müssen auch ansatzweise zu Reflektion und Kritischem Denken fähig sein, um zuhören, Informationen verarbeiten und argumentieren zu können. Außerdem benötigen sie soziale Fähigkeiten und müssen andere respektieren.
Dauer
90 Minuten
Material / Vorbereitung
- Tafel und/oder Flipchart
- Sticker
- Bunte Kartons
- Marker, Kugelschreiber
- Klebeband
- Mobiler Internetzugang
Ablauf
Einführung (5 Minuten): Es muss von Anfang an klar sein, dass die Gruppe über Krieg sprechen wird. Das Thema hat einen Bezug zur Geschichte und auch eine emotionale Dimension. Teamer:innen müssen darauf hinweisen, dass die Teilnehmenden ihre Gefühle jederzeit frei äußern können.
Erster Schritt (40 Minuten): Wie sagt und schreibt man „Krieg“ in eurer Sprache?
Wo kommt dieses Wort her? Welche Synonyme gibt es?
- Die jungen Menschen werden aufgefordert, sich nach Herkunftsländern in Gruppen zusammenzutun.
- Die verschiedenen Gruppen schreiben das Wort „Krieg“ in ihrer Sprache auf ein Blatt Papier, prüfen dann die Etymologie, suchen Synonyme im Internet und diskutieren darüber.
- Die Teilnehmenden kommen alle wieder zusammen. Ein Mitglied jeder Gruppe stellt vor der gesamten Gruppe die Ergebnisse der jeweiligen Gruppe vor. Die Person schreibt das Wort an die Tafel und spricht es laut aus. Das Team hilft und unterstützt die Teilnehmenden bei Bedarf.
- Der/Die Teamer:in bittet alle Teilnehmenden, das Wort zu wiederholen, um es zu lernen.
Zweiter Schritt (30 Minuten): Brainstorming ohne Vorbereitung: Was bedeutet „Krieg“ für
euch persönlich?
- Alle Teilnehmenden nehmen pro Person 3 Sticker und notieren 3 Begriffe.
- Alle Teilnehmenden gehen an die Tafel, hängen die Sticker auf und erklären der Gruppe
die Gründe für die Entscheidung. - Nach und nach entsteht eine Wortwolke.
- Der/Die Teamer:in ordnet die Begriffe nach Kategorien und macht
gegebenenfalls Anmerkungen.
Mögliche Kategorien: Länder, historische Daten, Emotionen, Begriffe über Zerstörung,
Gewalt, Frieden, unterschiedliche Arten von Krieg.
Das Team erklärt, dass alle Aspekte während des Projektes angesprochen und
diskutiert werden.
Dritter Schritt (10 Minuten): Abhängig von den Antworten und persönlichen
Erfahrungen der jungen Teilnehmenden kann die Möglichkeit eingeplant werden, emotional „Dampf abzulassen“. Das kann ein Moment der Ruhe, des Durchatmens oder eine Zeichen- bzw. Schreibübung in einem Notizbuch sein, das für das Projekt als „Begleiter“ dient. Es kann auch eine einfache Feedbackrunde sein, in der die Teilnehmenden zum Ausdruck bringen, wie sie sich nach dem Gehörten fühlen (ganze Gruppe oder Kleingruppen).
Fazit (5 Minuten): Der/Die Teamer:in fasst zusammen: Es gibt verschiedene Begriffe und Arten, über „Krieg“ zu sprechen.
Einige Teilnehmende kennen Krieg vielleicht nur aus Geschichtsbüchern oder Medien, andere hingegen haben ihn vielleicht hautnah erlebt. Das bedeutet, dass es unterschiedliche „Realitäten“ im Umgang mit Krieg gibt.
Ziel des Programms ist es, „Krieg“ aus historischer Perspektive zu untersuchen, aber auch unterschiedliche Wahrnehmungen und Sichtweisen zu vergleichen.
Tipps für die Durchführung
Das Team sollte auf folgende Aspekte besonders achten:
Im zweiten Schritt: Es ist wichtig zu betonen, dass es keine richtigen oder falschen Antworten gibt. Das Team sollte klarmachen, dass alle Begriffe an der Tafel Teil des Hintergrunds und der Gefühle der Teilnehmenden sind. Alles ist „richtig“.
Der dritte Schritt liegt ganz im Ermessen des Teams und sollte je nach Gruppe, Reifegrad der Teilnehmenden, Reaktionen und persönlicher Geschichte durchgeführt werden (oder auch nicht).

Ergebnisse der einzelnen Gruppen

Ein Teilnehmer (Samir Mrkovic) erklärt der Gruppe seinen Beitrag.

Das Team hilft den Teilnehmenden beim Platzieren ihrer Sticker an der Wand.

Beispiel für die entstandene Wortwolke