3. Das Dilemma mit den Stühlen

Überblick

Die Methode ist eine gute Übung zu Beginn einer Jugendbegegnung, die nach ein paar Kennenlern-Aktivitäten durchgeführt werden kann. Die Teilnehmenden diskutieren über ihre Konfliktkommunikation und über den Umgang mit Konflikten als Gruppe.

Die Teilnehmenden diskutieren über ihre Konfliktkommunikation und über den Umgang mit Konflikten als Gruppe. Die Menschen müssen sich kennen und einander vertrauen, um Konflikte, die sich aus Unsicherheiten seitens der Teilnehmenden ergeben, zu vermeiden. Deshalb eignet sich diese Methode am zweiten oder dritten Tag oder nach Icebreaker- und Kennenlern-Aktivitäten.

Ziele

  • Arbeit am Gruppenzusammenhalt
  • Die Teilnehmenden in die Lage versetzen, ihr Konfliktverständnis klar zu äußern
  • Entwicklung einer gemeinsamen Definition von Konflikt
  • Unterschiedliche Arten der Konfliktlösung erlernen

Schlüsselbegriffe

  • Kommunikation
  • Team-Zusammenhalt
  • Konfliktlösung
  • Gegenseitiges Verständnis

Teilnehmendenzahl

20

Zielgruppe

  • Alter: 14 bis 30 Jahre

Dauer

60 – 90 Minuten

Material / Vorbereitung

  • Ausreichend großer Raum
  • Keine Tische
  • 1 Stuhl pro teilnehmender Person
  • 3 Blätter Papier (A, B und C) mit schriftlichen Anweisungen

Ablauf

Erster Schritt (5 Minuten): Die Teilnehmenden sitzen auf Stühlen in einem Kreis in einem Raum ohne Tische.

Zweiter Schritt (2 Minuten): Die Teilnehmenden werden in 3 Gruppen aufgeteilt (A, B, C). Der/Die Teamer:in verteilt schriftliche Anweisungen auf einem Blatt Papier an jede Gruppe. Der/Die Teamer:in bitte die Gruppen, ihre Anweisungen den anderen gegenüber nicht offenzulegen, weil dies dem Zweck der Übung zuwiderlaufen würde. Sie dürfen miteinander reden.

Die Anweisungen lauten:
A. Stellt alle Stühle in einem Kreis auf. Ihr habt 10 Minuten Zeit.
B. Stellt alle Stühle in die Nähe der Tür. Ihr habt 10 Minuten Zeit.
C. Stellt alle Stühle in die Nähe des Fensters. Ihr habt 10 Minuten Zeit.

Dritter Schritt (10 Minuten): Der/Die Teamer:in bittet die Gruppen, mit der Übung entsprechend den Anweisungen zu beginnen. Die Teilnehmenden werden aufgefordert, verschiedene Möglichkeiten auszuprobieren, um das Ziel gemäß den Anweisungen zu erreichen.

Vierter Schritt (mindestens 45 Minuten): Der/Die Teamer:in beginnt die Nachbereitung mit der Gruppe mit Hilfe folgender Fragen:
A. Welche Erfahrungen habt ihr bei diesem Spiel gemacht?
B. Hattet ihr das Gefühl, dass der Stuhl, auf dem ihr sitzt, euer Stuhl ist und dass ihr damit machen könnt, was ihr wollt?
C. Wie seid ihr mit Leuten umgegangen, die etwas anderes wollten?
D. Habt ihr mit anderen kooperiert, sie überzeugt, mit ihnen diskutiert, gestritten oder nachgegeben?
E. Wenn ihr euch anderen widersetzt habt, wie habt ihr das gemacht?
F. Habt ihr die Anweisungen befolgt? Warum oder warum nicht?
G. Was war wichtiger für euch: die erhaltenen Anweisungen zu befolgen oder mit anderen gut auszukommen?

Tipps für die Durchführung

Diese Methode eignet sich am zweiten oder dritten Tag und nicht ganz am Anfang. Wichtig ist, dass man genug Zeit hat, weil die Nachbereitung der wichtigste Teil ist. Der/Die Teamer:in sollte versuchen, dass jeder etwas sagt.

Varianten

Der/Die Teamer:in kann die Gruppe bitten, die Anweisungen zu befolgen, aber beim Verrücken der Stühle nicht zu sprechen. Bei der Nachbereitung über Gruppendynamik, Gehorsam, Anführer:in, Beobachtende und Mitläufer:innen sprechen (z. B. „Wer hat in dieser Situation welche Rolle gespielt?“) – siehe vierter Schritt.